In memoriam

Wir gedenken unserem Mitbegründer, musikalischen Leiter und Freund Johannes Gründel, der am 13. März 2022 im Alter von nur 26 Jahren plötzlich verstarb. 

Johannes begann seine musikalische Laufbahn im Kinderchor Nordhausen sowie mit dem Klavierspiel, welches er im Alter von 5 Jahren erlernte. Nach dem Besuch einer Motette in Leipzig folgte er seinem großen Wunsch und ging 2006 nach Leipzig, um im THOMANERCHOR Leipzig zu singen. Diese für ihn sehr prägende Zeit ging mit einer intensiven musikalischen Arbeit (Gesangs-, Stimmbildungs- und Klavierunterricht), aber auch mit tiefen Freundschaften und bedeutenden Begegnungen einher. In der 11. Klasse wurde er zum Chorpräfekten ernannt und erhielt seinen ersten Dirigierunterricht

Nach dem Abitur konnte er sich in England an der Sherfield School ein Jahr lang musikalisch als Gap Student verwirklichen, bevor er im Herbst 2015 ein Musik- und Religionsstudium an der Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig und an der Universität Leipzig aufnahm. Zur gleichen Zeit begann er, privaten Dirigierunterricht bei Thomaskantor a. D. Georg Christoph Biller zu nehmen. 2019 wechselte Johannes an die Evangelische Hochschule für Kirchenmusik in Halle (Saale) und begann ein Studium der Kirchenmusik.  

Von 2015 bis 2019 sang Johannes im a-cappella-Quintett Ensemble fimmadur, mit dem er zahlreiche Auftritte im In- und Ausland sang und welches unter seiner musikalischen und organisatorischen Initiative 2019 die CD „Frieden“ beim Label Rondeau veröffentlichte.

Nachdem sich das Ensemble aus beruflichen Gründen auflösen musste, gründete er zusammen mit guten Freund:innen das collegium thomanum, welches die Idee des gemeinsamen Musizierens ehemaliger Thomaner und Thomasschüler:innen fortführt.

Johannes leitete den Chor mit großem Engagement und trug ihn trotz widriger Pandemiebedingungen unbeirrt weiter. Seine herzliche und zugewandte Art, seine mitreißende Freude am Musizieren und sein großartiger Humor waren prägend für seine Probenarbeit und werden uns unheimlich fehlen. Sein Tod ist ein schrecklicher Verlust für seine Angehörigen und Freund:innen, und nicht zuletzt den Chor. Aus diesen Gründen war die Suche nach eine:r Nachfolger:in nicht leicht. Umso glücklicher sind wir, dass es dank des kurzfristigen Einspringens von Max Gläser möglich war die Chorarbeit weiterzuführen und nun durch seine Nachfolge als musikalischer Leiter des collegium thomanum Johannes‘ Vermächtnis zu bewahren.